Bernard-Marie Koltès entwirft ein Gesellschaftspanorama, das aktueller nicht sein könnte. Drei in die Fremde geworfene Figuren sind plötzlich gezwungen, sich mit ihren wankenden Weltbildern auseinanderzusetzen. Werden sie zur Rede gestellt, scheinen nichts als Feuerwerkskörper die Antwort auf brennende Fragen zu sein: Baustellenleiter Horn und Ingenieur Cal leben an einem isolierten und von Wachtürmen gesicherten Ort, der ihnen fremd ist. Eigentlich sind sie hier, um ein angefangenes Projekt zu Ende zu bringen, doch dazu wird es nicht mehr kommen. Ein Eindringling namens Alboury, der hier ursprünglich zu Hause ist, fordert viel mehr als Horn und Cal bieten können. Wie aus einem schwarzen Angstraum heraus scheinen mehr als 1000 Augen auf die drei zu blicken und ihr Gewissen zu quälen. Während der altersmüde Horn zunächst noch als Vermittler auftritt, sich dann aber viel besser darin gefällt, seiner viel zu jungen und extra angereisten Geliebten ein noch nie gesehenes Spektakel darzubieten, lässt sich Kollege Cal als Rassist der neuen Schule von fehlgeleiteten Instinkten treiben.
© Schauspielhaus Bochum
Harry Haller ist ein einsamer Steppenwolf. Gerade ist er Untermieter in einem ordentlichen Haus geworden und hat sich mit seinen staubigen Büchern in die Mansarde zurückgezogen. Er geht nicht oft aus, trifft keine Menschen. Nur ab und an unterhält er sich kurz mit seinen Vermietern. Harry leidet an der von Umbruch, Orientierungslosigkeit und kleinbürgerlicher Angst getriebenen Zeit, die sich einen neuen Krieg geradezu herbeizusehnen scheint. Schließlich wird sein Welt-Ekel so groß, dass er beschließt, sich beim nächsten Anlass ein Messer in die Pulsadern zu stechen. Doch zuvor flüchtet sich Harry in eine schäbige Weinstube, um dem Drang, sich das Leben zu nehmen, mit billigem Wein zu betäuben. Da begegnet er der lebenslustigen und nicht ganz durchschaubaren Hermine. Sie erkennt gleich, dass Harry in einem bejammernswerten Zustand ist und dringend eine Aufmunterung braucht. Mit Hermines Hilfe bekommt Harry Zutritt zu einer gänzlich anderen Gesellschaft. Hier lernt er zu tanzen und zu lieben – und erhält schließlich den ersehnten Einlass in das „Magische Theater“.
© Schauspielhaus Bochum
Paris. Kurz vor der französischen Revolution. Die Marquise de Merteuil spielt ein riskantes Spiel mit der Liebe. Aus purer Lust an der Zerstörung knüpft sie gefährliche Liebschaften, die die Menschen, die sie verkuppelt, zu Grunde richten. Im Vicomte de Valmont, ihrem ehemaligen Geliebten, findet sie einen kongenialen Verbündeten. Die beiden schließen eine Wette ab: Schafft er es, der verheirateten, überaus tugendhaften Madame de Tourvel die Ehre zu nehmen, soll eine Liebesnacht mit der Marquise der Preis sein. Bald aber werden die beiden selbst Opfer der Ereignisse, die sie lostraten. Das Theaterstück von Christopher Hampton adaptiert den weltberühmten Briefroman von Choderlos de Laclos. Libertins des ausgehenden 18. Jahrhunderts tanzen darin einen artistischen Drahtseilakt über dem Abgrund ihrer Begierden. Doch ihr Versprechen von der freien Liebe scheitert am wahrhaftigen Liebesgefühl zu einem einzigen Menschen. Eine dekadente Gesellschaft kurz vor dem Untergang. Ungebremst und in einem selbstzerstörerischen Rausch aus Lust und Liebe, aus Menschenverachtung und Manipulation rast sie auf den Abgrund zu.
© Schauspielhaus Bochum
Kate: In welchem Jahrhundert möchten Sie leben, wenn Sie es sich aussuchen könnten?
Ravic: In diesem. Es ist das lausigste, blutigste, korrupteste, farbloseste, feigste und dreckigste soweit. Aber trotzdem.
Paris 1938. Der deutsche Arzt Ravic ist auf der Flucht vor der Gestapo in Paris untergetaucht, er lebt und praktiziert dort illegal, ohne Papiere, ohne Zulassung. Um sich sein Leben zu finanzieren, übernimmt er die schwierigsten Operationen für andere Ärzte und riskiert damit Tag für Tag die Ausweisung. Auf einem seiner nächtlichen Streifzüge lernt er die Schauspielerin Joan Madou kennen, die neu in Paris und ebenso fremd und verloren ist wie er. Zwischen ihnen entspinnt sich eine Amour fou am Vorabend des Zweiten Weltkrieges. Sie lieben und streiten sich leidenschaftlich, sie leben intensiv, denn sie wissen nicht, wie viel Zeit ihnen noch bleibt. Und dann taucht plötzlich der Gestapo-Agent Haake in Paris auf, der Ravics Geliebte Sybil tötete und ihn folterte. Er schwört Rache und macht sich auf die Suche nach seinem Peiniger.
Während sich in ganz Europa die Konflikte mit den Nationalsozialisten zuspitzen, sind die Menschen in Paris noch auf der Suche nach dem guten Leben. Viele sind auf der Durchreise und warten auf ein Visum nach Amerika. Tagtäglich werden die Anzeichen für den bevorstehenden Kriegsausbruch deutlicher. Erich Maria Remarque hat mit „Arc de Triomphe“ ein vielschichtiges Figurenpanorama geschrieben. Nach „Im Westen nichts Neues“ ist dieser Roman über einen deutschen Flüchtling in Paris Erich Maria Remarques zweiter literarischer Welterfolg. Wir spielen die für diese Inszenierung entstandene Theaterfassung von Stefan Wipplinger und Fabian Gerhardt.
© Schauspielhaus Bochum
Friedrich ist ein junger Mann mit keinen besonderen Talenten. Er ist schüchtern und will nur eins: leben. Und dafür bleibt ihm vielleicht nicht mehr viel Zeit, denn Friedrich hat Krebs. Jana dagegen ist stark, selbstbewusst und gesund, aber sie will nicht mehr leben. Gegensätzlicher könnten die beiden also nicht sein. Und während Friedrich um sein Leben kämpft und sich von Jana leiten lässt, zeigt er ihr, wie man stirbt. Allmählich entschwindet ihm das Bewusstsein und am Ende weiß man nicht, ob nicht alles nur ein fiebriger Traum ist.
Stefan Hornbach beschreibt in seinem Debütstück, das mit dem Osnabrücker Dramatikerpreis 2015 ausgezeichnet wurde, das Erwachsenwerden. Sein poetisches Stück erzählt mit abgründigem Witz und großer Kraft nicht vom Tod, nicht einmal vom Sterben, sondern vom Leben und Lebenwollen. Anne Liebtrau zeigt dieses humorvoll tiefgründige Stück in ihrer ersten Inszenierung im Theater Unten.
Blog:
Schauspielerin Bettina Engelhardt spielt in dieser Inszenierung die Mutter des Protagonisten Friedrich und schreibt während der Probenzeit einen Blog über die entstehende Inszenierung.
Bernard-Marie Koltès entwirft ein Gesellschaftspanorama, das aktueller nicht sein könnte. Drei in die Fremde geworfene Figuren sind plötzlich gezwungen, sich mit ihren wankenden Weltbildern auseinanderzusetzen. Werden sie zur Rede gestellt, scheinen nichts als Feuerwerkskörper die Antwort auf brennende Fragen zu sein: Baustellenleiter Horn und Ingenieur Cal leben an einem isolierten und von Wachtürmen gesicherten Ort, der ihnen fremd ist. Eigentlich sind sie hier, um ein angefangenes Projekt zu Ende zu bringen, doch dazu wird es nicht mehr kommen. Ein Eindringling namens Alboury, der hier ursprünglich zu Hause ist, fordert viel mehr als Horn und Cal bieten können. Wie aus einem schwarzen Angstraum heraus scheinen mehr als 1000 Augen auf die drei zu blicken und ihr Gewissen zu quälen. Während der altersmüde Horn zunächst noch als Vermittler auftritt, sich dann aber viel besser darin gefällt, seiner viel zu jungen und extra angereisten Geliebten ein noch nie gesehenes Spektakel darzubieten, lässt sich Kollege Cal als Rassist der neuen Schule von fehlgeleiteten Instinkten treiben.
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Nach vielen Jahrzehnten schließt die Kneipe und Lotte, die Frau hinterm Tresen, hat ihre Sachen schon gepackt. Die Band baut ab, die letzten Gäste gehen, nur Sandra, Ralf, Peter und Roger, die hier schon 1984 ihr Abitur begossen haben, wollen noch ein Glas trinken. Also spendiert Lotte eine letzte Runde und stellt dreißig Schnäpse auf die Theke. Für jedes Jahr einen. Der Alkohol löst die Zungen. Er beschwört Träume, Gespenster und gute Geister der zurückliegenden Jahre herauf. Und wenn Worte nicht mehr reichen, wird gesungen: schöne und traurige Lieder, Mut machende Hymnen und beschwingte Songs der Enttäuschung.
Autor Lutz Hübner (u. a. „Richtfest“) hat das Libretto zu diesem Singspiel geschrieben und Musiker Torsten Kindermann hat dazu die schönsten und bekanntesten, aber auch fast vergessene Lieder des berühmtesten aus Bochum stammenden Künstlers für das Ensemble arrangiert: Lieder von Herbert Grönemeyer.
Weitere Termine in Planung!
Auch in dieser Spielzeit sind Vorstellungen von „Bochum“ geplant. Wenn Sie sich für den E-Mail-Versand unseres Spielplans als PDF anmelden, sind Sie rechtzeitig zum Vorverkaufsbeginn über unsere Termine informiert.
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Harry Haller ist ein einsamer Steppenwolf. Gerade ist er Untermieter in einem ordentlichen Haus geworden und hat sich mit seinen staubigen Büchern in die Mansarde zurückgezogen. Er geht nicht oft aus, trifft keine Menschen. Nur ab und an unterhält er sich kurz mit seinen Vermietern. Harry leidet an der von Umbruch, Orientierungslosigkeit und kleinbürgerlicher Angst getriebenen Zeit, die sich einen neuen Krieg geradezu herbeizusehnen scheint. Schließlich wird sein Welt-Ekel so groß, dass er beschließt, sich beim nächsten Anlass ein Messer in die Pulsadern zu stechen. Doch zuvor flüchtet sich Harry in eine schäbige Weinstube, um dem Drang, sich das Leben zu nehmen, mit billigem Wein zu betäuben. Da begegnet er der lebenslustigen und nicht ganz durchschaubaren Hermine. Sie erkennt gleich, dass Harry in einem bejammernswerten Zustand ist und dringend eine Aufmunterung braucht. Mit Hermines Hilfe bekommt Harry Zutritt zu einer gänzlich anderen Gesellschaft. Hier lernt er zu tanzen und zu lieben – und erhält schließlich den ersehnten Einlass in das „Magische Theater“.
© Schauspielhaus Bochum
Paris. Kurz vor der französischen Revolution. Die Marquise de Merteuil spielt ein riskantes Spiel mit der Liebe. Aus purer Lust an der Zerstörung knüpft sie gefährliche Liebschaften, die die Menschen, die sie verkuppelt, zu Grunde richten. Im Vicomte de Valmont, ihrem ehemaligen Geliebten, findet sie einen kongenialen Verbündeten. Die beiden schließen eine Wette ab: Schafft er es, der verheirateten, überaus tugendhaften Madame de Tourvel die Ehre zu nehmen, soll eine Liebesnacht mit der Marquise der Preis sein. Bald aber werden die beiden selbst Opfer der Ereignisse, die sie lostraten. Das Theaterstück von Christopher Hampton adaptiert den weltberühmten Briefroman von Choderlos de Laclos. Libertins des ausgehenden 18. Jahrhunderts tanzen darin einen artistischen Drahtseilakt über dem Abgrund ihrer Begierden. Doch ihr Versprechen von der freien Liebe scheitert am wahrhaftigen Liebesgefühl zu einem einzigen Menschen. Eine dekadente Gesellschaft kurz vor dem Untergang. Ungebremst und in einem selbstzerstörerischen Rausch aus Lust und Liebe, aus Menschenverachtung und Manipulation rast sie auf den Abgrund zu.
© Schauspielhaus Bochum
Bernard-Marie Koltès entwirft ein Gesellschaftspanorama, das aktueller nicht sein könnte. Drei in die Fremde geworfene Figuren sind plötzlich gezwungen, sich mit ihren wankenden Weltbildern auseinanderzusetzen. Werden sie zur Rede gestellt, scheinen nichts als Feuerwerkskörper die Antwort auf brennende Fragen zu sein: Baustellenleiter Horn und Ingenieur Cal leben an einem isolierten und von Wachtürmen gesicherten Ort, der ihnen fremd ist. Eigentlich sind sie hier, um ein angefangenes Projekt zu Ende zu bringen, doch dazu wird es nicht mehr kommen. Ein Eindringling namens Alboury, der hier ursprünglich zu Hause ist, fordert viel mehr als Horn und Cal bieten können. Wie aus einem schwarzen Angstraum heraus scheinen mehr als 1000 Augen auf die drei zu blicken und ihr Gewissen zu quälen. Während der altersmüde Horn zunächst noch als Vermittler auftritt, sich dann aber viel besser darin gefällt, seiner viel zu jungen und extra angereisten Geliebten ein noch nie gesehenes Spektakel darzubieten, lässt sich Kollege Cal als Rassist der neuen Schule von fehlgeleiteten Instinkten treiben.
© Schauspielhaus Bochum
Kate: In welchem Jahrhundert möchten Sie leben, wenn Sie es sich aussuchen könnten?
Ravic: In diesem. Es ist das lausigste, blutigste, korrupteste, farbloseste, feigste und dreckigste soweit. Aber trotzdem.
Paris 1938. Der deutsche Arzt Ravic ist auf der Flucht vor der Gestapo in Paris untergetaucht, er lebt und praktiziert dort illegal, ohne Papiere, ohne Zulassung. Um sich sein Leben zu finanzieren, übernimmt er die schwierigsten Operationen für andere Ärzte und riskiert damit Tag für Tag die Ausweisung. Auf einem seiner nächtlichen Streifzüge lernt er die Schauspielerin Joan Madou kennen, die neu in Paris und ebenso fremd und verloren ist wie er. Zwischen ihnen entspinnt sich eine Amour fou am Vorabend des Zweiten Weltkrieges. Sie lieben und streiten sich leidenschaftlich, sie leben intensiv, denn sie wissen nicht, wie viel Zeit ihnen noch bleibt. Und dann taucht plötzlich der Gestapo-Agent Haake in Paris auf, der Ravics Geliebte Sybil tötete und ihn folterte. Er schwört Rache und macht sich auf die Suche nach seinem Peiniger.
Während sich in ganz Europa die Konflikte mit den Nationalsozialisten zuspitzen, sind die Menschen in Paris noch auf der Suche nach dem guten Leben. Viele sind auf der Durchreise und warten auf ein Visum nach Amerika. Tagtäglich werden die Anzeichen für den bevorstehenden Kriegsausbruch deutlicher. Erich Maria Remarque hat mit „Arc de Triomphe“ ein vielschichtiges Figurenpanorama geschrieben. Nach „Im Westen nichts Neues“ ist dieser Roman über einen deutschen Flüchtling in Paris Erich Maria Remarques zweiter literarischer Welterfolg. Wir spielen die für diese Inszenierung entstandene Theaterfassung von Stefan Wipplinger und Fabian Gerhardt.
© Schauspielhaus Bochum
„Irre!“, ruft Ralph aus. Eine Gruppe Minderjähriger findet sich nach einem Flugzeugabsturz plötzlich auf einer unbewohnten Insel inmitten des Pazifiks wieder. Doch das Gefühl der Freiheit hält nicht lange an. Die Ungewissheit darüber, ob sie gerettet werden, zwingt die Jugendlichen, sich mit der neuen Situation vertraut zu machen. Schnell zeigt sich, dass die Vorstellungen über Gemeinschaft innerhalb der Gruppe gegensätzlicher nicht sein könnten. Während sich Piggy um eine liberale Ordnung innerhalb der Gruppe bemüht, versucht Jack die Gruppe unter ihr Kommando zu bringen. Die Wahl zum Anführer fällt jedoch auf Ralph. Sichtlich gekränkt, lässt Jack keinen Zweifel daran, dass sie Ralph diese Position nicht widerspruchslos überlassen wird. Wann immer sich ihr die Möglichkeit bietet, sorgt sie dafür, dass sich die Konflikte innerhalb der Gruppe verschärfen. Bis sich schließlich zwei feindliche Fraktionen gegenüberstehen, deren Gefolgschaft jeweils einen Teil der Insel für sich beanspruchen. Um ihre Überlegenheit zu demonstrieren, macht die Gruppe um Jack schließlich auch vor blutiger Gewalt nicht Halt.
William Golding stellt in seinem erstmals 1954 veröffentlichten Roman zwei unvereinbare Wahrheiten gegenüber. Am Beispiel der heranwachsenden Jugendlichen zeigt der Autor, wie sich ein totalitäres System etablieren und soziale Bemühungen verdrängen kann. Golding beschreibt jene Gewalt, die aus Interessenskonflikten resultiert und schließlich in extremistische Gesinnungen mündet. Verursacht durch die reale Existenzbedrohung, der die Minderjährigen ausgesetzt sind, wird die ursprüngliche Unschuld der Kinder in ihr Gegenteil verkehrt.
Schulen in Bewegung
Sechs Bochumer Schulen, sechs verschiedene Schulformen, sechs Monate vom ersten Treffen bis zur Premiere, etwa 80 Schüler, 7 Gruppen, 14 Künstler und Mitarbeiter des Schauspielhauses, ca. 130 Probestunden: das ist „Schulen in Bewegung“! Unter der Leitung von freien Künstlern und Profis aus dem Schauspielhaus Bochum erarbeiten alle Teilnehmer gemeinsam ein genreübergreifendes Theaterstück. In den Arbeitsgruppen Schauspiel, Tanz, Musik, Bühnenbild, Kostüm, Multimedia und PR sowie Video durchmischen sich Schüler aller Schulformen. Vorurteile, Ängste und Stigmatisierungen werden mit Hilfe künstlerischer Arbeit abgebaut. Die Proben zu „Schulen in Bewegung“ beginnen im Januar 2017, zum Abschluss wird das Ergebnis am 8. Juni 2017 in den Kammerspielen des Schauspielhauses Bochum aufgeführt.
© Schauspielhaus Bochum
„Irre!“, ruft Ralph aus. Eine Gruppe Minderjähriger findet sich nach einem Flugzeugabsturz plötzlich auf einer unbewohnten Insel inmitten des Pazifiks wieder. Doch das Gefühl der Freiheit hält nicht lange an. Die Ungewissheit darüber, ob sie gerettet werden, zwingt die Jugendlichen, sich mit der neuen Situation vertraut zu machen. Schnell zeigt sich, dass die Vorstellungen über Gemeinschaft innerhalb der Gruppe gegensätzlicher nicht sein könnten. Während sich Piggy um eine liberale Ordnung innerhalb der Gruppe bemüht, versucht Jack die Gruppe unter ihr Kommando zu bringen. Die Wahl zum Anführer fällt jedoch auf Ralph. Sichtlich gekränkt, lässt Jack keinen Zweifel daran, dass sie Ralph diese Position nicht widerspruchslos überlassen wird. Wann immer sich ihr die Möglichkeit bietet, sorgt sie dafür, dass sich die Konflikte innerhalb der Gruppe verschärfen. Bis sich schließlich zwei feindliche Fraktionen gegenüberstehen, deren Gefolgschaft jeweils einen Teil der Insel für sich beanspruchen. Um ihre Überlegenheit zu demonstrieren, macht die Gruppe um Jack schließlich auch vor blutiger Gewalt nicht Halt.
William Golding stellt in seinem erstmals 1954 veröffentlichten Roman zwei unvereinbare Wahrheiten gegenüber. Am Beispiel der heranwachsenden Jugendlichen zeigt der Autor, wie sich ein totalitäres System etablieren und soziale Bemühungen verdrängen kann. Golding beschreibt jene Gewalt, die aus Interessenskonflikten resultiert und schließlich in extremistische Gesinnungen mündet. Verursacht durch die reale Existenzbedrohung, der die Minderjährigen ausgesetzt sind, wird die ursprüngliche Unschuld der Kinder in ihr Gegenteil verkehrt.
Schulen in Bewegung
Sechs Bochumer Schulen, sechs verschiedene Schulformen, sechs Monate vom ersten Treffen bis zur Premiere, etwa 80 Schüler, 7 Gruppen, 14 Künstler und Mitarbeiter des Schauspielhauses, ca. 130 Probestunden: das ist „Schulen in Bewegung“! Unter der Leitung von freien Künstlern und Profis aus dem Schauspielhaus Bochum erarbeiten alle Teilnehmer gemeinsam ein genreübergreifendes Theaterstück. In den Arbeitsgruppen Schauspiel, Tanz, Musik, Bühnenbild, Kostüm, Multimedia und PR sowie Video durchmischen sich Schüler aller Schulformen. Vorurteile, Ängste und Stigmatisierungen werden mit Hilfe künstlerischer Arbeit abgebaut. Die Proben zu „Schulen in Bewegung“ beginnen im Januar 2017, zum Abschluss wird das Ergebnis am 8. Juni 2017 in den Kammerspielen des Schauspielhauses Bochum aufgeführt.
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Inszenierung, Text & Musikalische Leitung: kainkollektiv (Fabian Lettow, Mirjam Schmuck) – Bühne und Kostüme: Zdravka Ivandija Kirgin – Musik: Raums Nordholt-Frieling – Produktionsleitung: Mina Novakova, Christina Schabert – Dramaturgie: Mina Novakova sowie in Begleitung von Antoine Effroy, Catherine Jodoin, David Guy Kino, Bianca Künzel, Florian Lauss, Kristina Peters, Kerstin Pohle, Simin Soraya, Edith Voges und Nana Tchuinang.
In Kooperation mit Kulturvereinen und Gemeinden verschiedener Konfessionen und Nationalitäten in Bochum entwickelt kainkollektiv eine zeitgenössische Globe Opera: Zwischen szenischem Konzert, begehbarer Installation und Opern-Performance wird in „Hagar“ der Theaterraum zur Versammlungsstätte, in der sich die lokal-globale Weltfamilie (Bochums) selbst begegnet. Was heißt es heute, in Bochum zusammen zu leben, zu singen, zu beten? Während die Verwicklungen der Gegenwart ins Unabsehbare wuchern, inszeniert kainkollektiv ein Familienfest unter fremden Verwandten und entfernten Nachbarn. Hagar ist die Schutzpatronin dieser Zusammenkunft, in der die lokale Weltgesellschaft zu sich selbst kommt, indem sie sich fremd wird: Welcome home, all you beautiful strangers!
Harry Haller ist ein einsamer Steppenwolf. Gerade ist er Untermieter in einem ordentlichen Haus geworden und hat sich mit seinen staubigen Büchern in die Mansarde zurückgezogen. Er geht nicht oft aus, trifft keine Menschen. Nur ab und an unterhält er sich kurz mit seinen Vermietern. Harry leidet an der von Umbruch, Orientierungslosigkeit und kleinbürgerlicher Angst getriebenen Zeit, die sich einen neuen Krieg geradezu herbeizusehnen scheint. Schließlich wird sein Welt-Ekel so groß, dass er beschließt, sich beim nächsten Anlass ein Messer in die Pulsadern zu stechen. Doch zuvor flüchtet sich Harry in eine schäbige Weinstube, um dem Drang, sich das Leben zu nehmen, mit billigem Wein zu betäuben. Da begegnet er der lebenslustigen und nicht ganz durchschaubaren Hermine. Sie erkennt gleich, dass Harry in einem bejammernswerten Zustand ist und dringend eine Aufmunterung braucht. Mit Hermines Hilfe bekommt Harry Zutritt zu einer gänzlich anderen Gesellschaft. Hier lernt er zu tanzen und zu lieben – und erhält schließlich den ersehnten Einlass in das „Magische Theater“.
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Eigens von Martina van Boxen für das Junge Schauspielhaus geschrieben und inszeniert, geht das Team in diesem Stück der Frage nach, was wäre, wenn eine Umweltkatastrophe unermesslichen Ausmaßes unseren Planeten derart verändert hätte, dass Plastik der einzige verfügbare Rohstoff wäre, mit dem sich die Menschen ihr Überleben sichern können.
Friedrich ist ein junger Mann mit keinen besonderen Talenten. Er ist schüchtern und will nur eins: leben. Und dafür bleibt ihm vielleicht nicht mehr viel Zeit, denn Friedrich hat Krebs. Jana dagegen ist stark, selbstbewusst und gesund, aber sie will nicht mehr leben. Gegensätzlicher könnten die beiden also nicht sein. Und während Friedrich um sein Leben kämpft und sich von Jana leiten lässt, zeigt er ihr, wie man stirbt. Allmählich entschwindet ihm das Bewusstsein und am Ende weiß man nicht, ob nicht alles nur ein fiebriger Traum ist.
Stefan Hornbach beschreibt in seinem Debütstück, das mit dem Osnabrücker Dramatikerpreis 2015 ausgezeichnet wurde, das Erwachsenwerden. Sein poetisches Stück erzählt mit abgründigem Witz und großer Kraft nicht vom Tod, nicht einmal vom Sterben, sondern vom Leben und Lebenwollen. Anne Liebtrau zeigt dieses humorvoll tiefgründige Stück in ihrer ersten Inszenierung im Theater Unten.
Blog:
Schauspielerin Bettina Engelhardt spielt in dieser Inszenierung die Mutter des Protagonisten Friedrich und schreibt während der Probenzeit einen Blog über die entstehende Inszenierung.
Harry Haller ist ein einsamer Steppenwolf. Gerade ist er Untermieter in einem ordentlichen Haus geworden und hat sich mit seinen staubigen Büchern in die Mansarde zurückgezogen. Er geht nicht oft aus, trifft keine Menschen. Nur ab und an unterhält er sich kurz mit seinen Vermietern. Harry leidet an der von Umbruch, Orientierungslosigkeit und kleinbürgerlicher Angst getriebenen Zeit, die sich einen neuen Krieg geradezu herbeizusehnen scheint. Schließlich wird sein Welt-Ekel so groß, dass er beschließt, sich beim nächsten Anlass ein Messer in die Pulsadern zu stechen. Doch zuvor flüchtet sich Harry in eine schäbige Weinstube, um dem Drang, sich das Leben zu nehmen, mit billigem Wein zu betäuben. Da begegnet er der lebenslustigen und nicht ganz durchschaubaren Hermine. Sie erkennt gleich, dass Harry in einem bejammernswerten Zustand ist und dringend eine Aufmunterung braucht. Mit Hermines Hilfe bekommt Harry Zutritt zu einer gänzlich anderen Gesellschaft. Hier lernt er zu tanzen und zu lieben – und erhält schließlich den ersehnten Einlass in das „Magische Theater“.
© Schauspielhaus Bochum
Wer von uns hat nicht schon mal die eine oder andere Bemerkung gehört oder gar ausgesprochen: „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst…“, „Mit vollem Mund spricht man nicht!“? Was stellen wir mit diesen Regeln und Ritualen an? Welchen Tabus begegnen wir immer wieder? Welche Erinnerungen und Bilder innerhalb von Familien-Beziehungen sind für uns wichtig? Was bedeuten Eltern, Großeltern und Familienfeste für jeden von uns? Diesen Fragen geht der intergenerationelle Club unter Leitung von Sandra Anklam mit familienfreundlichen und manchmal auch -unfreundlichen Suchbewegungen nach.
© Schauspielhaus Bochum
Bernard-Marie Koltès entwirft ein Gesellschaftspanorama, das aktueller nicht sein könnte. Drei in die Fremde geworfene Figuren sind plötzlich gezwungen, sich mit ihren wankenden Weltbildern auseinanderzusetzen. Werden sie zur Rede gestellt, scheinen nichts als Feuerwerkskörper die Antwort auf brennende Fragen zu sein: Baustellenleiter Horn und Ingenieur Cal leben an einem isolierten und von Wachtürmen gesicherten Ort, der ihnen fremd ist. Eigentlich sind sie hier, um ein angefangenes Projekt zu Ende zu bringen, doch dazu wird es nicht mehr kommen. Ein Eindringling namens Alboury, der hier ursprünglich zu Hause ist, fordert viel mehr als Horn und Cal bieten können. Wie aus einem schwarzen Angstraum heraus scheinen mehr als 1000 Augen auf die drei zu blicken und ihr Gewissen zu quälen. Während der altersmüde Horn zunächst noch als Vermittler auftritt, sich dann aber viel besser darin gefällt, seiner viel zu jungen und extra angereisten Geliebten ein noch nie gesehenes Spektakel darzubieten, lässt sich Kollege Cal als Rassist der neuen Schule von fehlgeleiteten Instinkten treiben.
© Schauspielhaus Bochum
„Über Gott und die Welt“ ist das Nachfolgeprojekt von „Da-Heim“, das 2014 mit dem Preis des Tanztheatertreffens der Jugend in Berlin ausgezeichnet wurde.
„Über Gott und die Welt“ ist im Frühjahr 2017 zum „Bürgerbühnenfestival – Art of the cities“ in Freiburg eingeladen.
„Irre!“, ruft Ralph aus. Eine Gruppe Minderjähriger findet sich nach einem Flugzeugabsturz plötzlich auf einer unbewohnten Insel inmitten des Pazifiks wieder. Doch das Gefühl der Freiheit hält nicht lange an. Die Ungewissheit darüber, ob sie gerettet werden, zwingt die Jugendlichen, sich mit der neuen Situation vertraut zu machen. Schnell zeigt sich, dass die Vorstellungen über Gemeinschaft innerhalb der Gruppe gegensätzlicher nicht sein könnten. Während sich Piggy um eine liberale Ordnung innerhalb der Gruppe bemüht, versucht Jack die Gruppe unter ihr Kommando zu bringen. Die Wahl zum Anführer fällt jedoch auf Ralph. Sichtlich gekränkt, lässt Jack keinen Zweifel daran, dass sie Ralph diese Position nicht widerspruchslos überlassen wird. Wann immer sich ihr die Möglichkeit bietet, sorgt sie dafür, dass sich die Konflikte innerhalb der Gruppe verschärfen. Bis sich schließlich zwei feindliche Fraktionen gegenüberstehen, deren Gefolgschaft jeweils einen Teil der Insel für sich beanspruchen. Um ihre Überlegenheit zu demonstrieren, macht die Gruppe um Jack schließlich auch vor blutiger Gewalt nicht Halt.
William Golding stellt in seinem erstmals 1954 veröffentlichten Roman zwei unvereinbare Wahrheiten gegenüber. Am Beispiel der heranwachsenden Jugendlichen zeigt der Autor, wie sich ein totalitäres System etablieren und soziale Bemühungen verdrängen kann. Golding beschreibt jene Gewalt, die aus Interessenskonflikten resultiert und schließlich in extremistische Gesinnungen mündet. Verursacht durch die reale Existenzbedrohung, der die Minderjährigen ausgesetzt sind, wird die ursprüngliche Unschuld der Kinder in ihr Gegenteil verkehrt.
Schulen in Bewegung
Sechs Bochumer Schulen, sechs verschiedene Schulformen, sechs Monate vom ersten Treffen bis zur Premiere, etwa 80 Schüler, 7 Gruppen, 14 Künstler und Mitarbeiter des Schauspielhauses, ca. 130 Probestunden: das ist „Schulen in Bewegung“! Unter der Leitung von freien Künstlern und Profis aus dem Schauspielhaus Bochum erarbeiten alle Teilnehmer gemeinsam ein genreübergreifendes Theaterstück. In den Arbeitsgruppen Schauspiel, Tanz, Musik, Bühnenbild, Kostüm, Multimedia und PR sowie Video durchmischen sich Schüler aller Schulformen. Vorurteile, Ängste und Stigmatisierungen werden mit Hilfe künstlerischer Arbeit abgebaut. Die Proben zu „Schulen in Bewegung“ beginnen im Januar 2017, zum Abschluss wird das Ergebnis am 8. Juni 2017 in den Kammerspielen des Schauspielhauses Bochum aufgeführt.
© Schauspielhaus Bochum
Bernard-Marie Koltès entwirft ein Gesellschaftspanorama, das aktueller nicht sein könnte. Drei in die Fremde geworfene Figuren sind plötzlich gezwungen, sich mit ihren wankenden Weltbildern auseinanderzusetzen. Werden sie zur Rede gestellt, scheinen nichts als Feuerwerkskörper die Antwort auf brennende Fragen zu sein: Baustellenleiter Horn und Ingenieur Cal leben an einem isolierten und von Wachtürmen gesicherten Ort, der ihnen fremd ist. Eigentlich sind sie hier, um ein angefangenes Projekt zu Ende zu bringen, doch dazu wird es nicht mehr kommen. Ein Eindringling namens Alboury, der hier ursprünglich zu Hause ist, fordert viel mehr als Horn und Cal bieten können. Wie aus einem schwarzen Angstraum heraus scheinen mehr als 1000 Augen auf die drei zu blicken und ihr Gewissen zu quälen. Während der altersmüde Horn zunächst noch als Vermittler auftritt, sich dann aber viel besser darin gefällt, seiner viel zu jungen und extra angereisten Geliebten ein noch nie gesehenes Spektakel darzubieten, lässt sich Kollege Cal als Rassist der neuen Schule von fehlgeleiteten Instinkten treiben.
© Schauspielhaus Bochum
Wer von uns hat nicht schon mal die eine oder andere Bemerkung gehört oder gar ausgesprochen: „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst…“, „Mit vollem Mund spricht man nicht!“? Was stellen wir mit diesen Regeln und Ritualen an? Welchen Tabus begegnen wir immer wieder? Welche Erinnerungen und Bilder innerhalb von Familien-Beziehungen sind für uns wichtig? Was bedeuten Eltern, Großeltern und Familienfeste für jeden von uns? Diesen Fragen geht der intergenerationelle Club unter Leitung von Sandra Anklam mit familienfreundlichen und manchmal auch -unfreundlichen Suchbewegungen nach.
© Schauspielhaus Bochum
Bernard-Marie Koltès entwirft ein Gesellschaftspanorama, das aktueller nicht sein könnte. Drei in die Fremde geworfene Figuren sind plötzlich gezwungen, sich mit ihren wankenden Weltbildern auseinanderzusetzen. Werden sie zur Rede gestellt, scheinen nichts als Feuerwerkskörper die Antwort auf brennende Fragen zu sein: Baustellenleiter Horn und Ingenieur Cal leben an einem isolierten und von Wachtürmen gesicherten Ort, der ihnen fremd ist. Eigentlich sind sie hier, um ein angefangenes Projekt zu Ende zu bringen, doch dazu wird es nicht mehr kommen. Ein Eindringling namens Alboury, der hier ursprünglich zu Hause ist, fordert viel mehr als Horn und Cal bieten können. Wie aus einem schwarzen Angstraum heraus scheinen mehr als 1000 Augen auf die drei zu blicken und ihr Gewissen zu quälen. Während der altersmüde Horn zunächst noch als Vermittler auftritt, sich dann aber viel besser darin gefällt, seiner viel zu jungen und extra angereisten Geliebten ein noch nie gesehenes Spektakel darzubieten, lässt sich Kollege Cal als Rassist der neuen Schule von fehlgeleiteten Instinkten treiben.
© Schauspielhaus Bochum
„Irre!“, ruft Ralph aus. Eine Gruppe Minderjähriger findet sich nach einem Flugzeugabsturz plötzlich auf einer unbewohnten Insel inmitten des Pazifiks wieder. Doch das Gefühl der Freiheit hält nicht lange an. Die Ungewissheit darüber, ob sie gerettet werden, zwingt die Jugendlichen, sich mit der neuen Situation vertraut zu machen. Schnell zeigt sich, dass die Vorstellungen über Gemeinschaft innerhalb der Gruppe gegensätzlicher nicht sein könnten. Während sich Piggy um eine liberale Ordnung innerhalb der Gruppe bemüht, versucht Jack die Gruppe unter ihr Kommando zu bringen. Die Wahl zum Anführer fällt jedoch auf Ralph. Sichtlich gekränkt, lässt Jack keinen Zweifel daran, dass sie Ralph diese Position nicht widerspruchslos überlassen wird. Wann immer sich ihr die Möglichkeit bietet, sorgt sie dafür, dass sich die Konflikte innerhalb der Gruppe verschärfen. Bis sich schließlich zwei feindliche Fraktionen gegenüberstehen, deren Gefolgschaft jeweils einen Teil der Insel für sich beanspruchen. Um ihre Überlegenheit zu demonstrieren, macht die Gruppe um Jack schließlich auch vor blutiger Gewalt nicht Halt.
William Golding stellt in seinem erstmals 1954 veröffentlichten Roman zwei unvereinbare Wahrheiten gegenüber. Am Beispiel der heranwachsenden Jugendlichen zeigt der Autor, wie sich ein totalitäres System etablieren und soziale Bemühungen verdrängen kann. Golding beschreibt jene Gewalt, die aus Interessenskonflikten resultiert und schließlich in extremistische Gesinnungen mündet. Verursacht durch die reale Existenzbedrohung, der die Minderjährigen ausgesetzt sind, wird die ursprüngliche Unschuld der Kinder in ihr Gegenteil verkehrt.
Schulen in Bewegung
Sechs Bochumer Schulen, sechs verschiedene Schulformen, sechs Monate vom ersten Treffen bis zur Premiere, etwa 80 Schüler, 7 Gruppen, 14 Künstler und Mitarbeiter des Schauspielhauses, ca. 130 Probestunden: das ist „Schulen in Bewegung“! Unter der Leitung von freien Künstlern und Profis aus dem Schauspielhaus Bochum erarbeiten alle Teilnehmer gemeinsam ein genreübergreifendes Theaterstück. In den Arbeitsgruppen Schauspiel, Tanz, Musik, Bühnenbild, Kostüm, Multimedia und PR sowie Video durchmischen sich Schüler aller Schulformen. Vorurteile, Ängste und Stigmatisierungen werden mit Hilfe künstlerischer Arbeit abgebaut. Die Proben zu „Schulen in Bewegung“ beginnen im Januar 2017, zum Abschluss wird das Ergebnis am 8. Juni 2017 in den Kammerspielen des Schauspielhauses Bochum aufgeführt.
© Schauspielhaus Bochum